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nachdem er zu dieser Belagerung einige Heerführer mit einem Teile seiner Truppen zurückgelassen, marschierte er mit dem anderen Teile nach Judaea, um dasselbe zu verwüsten. 337 Alexander aber, der von des Ptolemaeus Absicht Kenntnis erhalten hatte, zog ein Heer von fünfzigtausend oder – nach anderen Schriftstellern – von achtzigtausend Mann zusammen und rückte mit diesen Truppen dem Ptolemaeus entgegen. Ptolemaeus griff unterdessen unversehens die galilaeische Stadt Asochis an, eroberte sie an einem Sabbat, nahm gegen zehntausend Menschen gefangen und machte auch sonst reiche Beute.

(5.) 338 Alsdann wandte er sich gegen Sepphoris, das von Asochis nicht weit entfernt war, erlitt aber hier grosse Verluste und zog daher in der Richtung nach Ptolemaïs ab, um dem Alexander eine Schlacht zu liefern. Alexander begegnete ihm am Jordan bei einem Orte, der Asophon hiess, und lagerte sich in der Nähe des Feindes. 339 Im Vordertreffen hatte er achttausend sogenannte Hekatontomachen (Kämpfer, die es mit hundert aufnehmen), welche mit Erz überzogene Schilde führten. Auch die Kämpfer des Ptolemaeus, die im Vordertreffen standen, bedienten sich solcher erzbeschlagenen Schilde. Wenn nun auch die Soldaten des Ptolemaeus im übrigen den Juden nachstanden und deshalb der Gefahr nicht so leicht trotzten, 340 so erhöhte doch ihren Mut der Taktiker Philostephanos, indem er sie über den Fluss setzen liess, der die beiderseitigen Lager trennte, ohne dass Alexander den Übergang hinderte. Alexander nämlich dachte die Feinde, sobald sie den Fluss im Rücken hätten, um so leichter vernichten zu können, weil ihnen dann die Flucht unmöglich war. 341 Anfangs nun schwankte der Kampf hin und her, und es fiel auf beiden Seiten eine grosse Zahl. Als aber Alexander die Oberhand gewann, teilte Philostephanos seine Truppen und brachte den Bedrängten in geschickter Weise Hilfe. 342 Die Juden mussten sich nun, da niemand ihrem unterliegenden Teil Unterstützung gewährte, zur Flucht wenden und rissen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/186&oldid=- (Version vom 12.12.2020)