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auch die anderen Reihen mit in dieselbe hinein, während des Ptolemaeus Soldaten gerade das Gegenteil thaten. 343 Denn sie setzten den Juden nach, machten sie nieder, schlugen zuletzt das ganze Heer in die Flucht und richteten ein solches Blutbad an, dass ihre Waffen stumpf wurden und ihre Arme erlahmten. 344 Dreissigtausend (nach Timagenes fünfzigtausend) Juden sollen in diesem Treffen gefallen sein; die übrigen gerieten teils in Gefangenschaft, teils entkamen sie in ihre Heimat.

(6.) 345 Nach diesem Kriege verwüstete Ptolemaeus die Gegend und bezog am Abend in einigen Dörfern Quartier. Als er nun die Dörfer mit Weibern und Kindern angefüllt fand, befahl er seinen Soldaten, die letzteren niederzumachen, sie in Stücke zu hauen und diese in Kessel mit siedendem Wasser zu werfen. 346 Das that er, damit die, welche aus dem Treffen entkommen waren und etwa hierher ihre Zuflucht nahmen, die Feinde für Menschenfresser halten und über den Anblick desto mehr in Schrecken geraten sollten. 347 Auch Strabo und Nikolaus berichten diesen Vorgang, wie ich ihn dargestellt habe. Ptolemaeus aber nahm dann schliesslich auch noch Ptolemaïs mit Gewalt ein, wie ich schon anderswo erzählte.

Dreizehntes Kapitel.
Wie Alexander einen Feldzug nach Coelesyrien unternahm, die Stadt Gaza zerstörte und später viele tausend Juden, die sich gegen ihn empört hatten, niedermachen liess. Von Antiochus Grypus, Seleukus, Antiochus von Kyzikos und anderen.

(1.) 348 Als Kleopatra die Macht ihres Sohnes wachsen sah und bemerkte, wie er Judaea nach Herzenslust verwüstete und Gaza in seine Gewalt brachte, glaubte sie es doch nicht zulassen zu dürfen, dass er sozusagen vor die Thore ihrer Residenz rücke und seine Hand nach

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/187&oldid=- (Version vom 12.12.2020)