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sie schloss sogar mit ihm zu Skythopolis in Coelesyrien ein Bündnis.

(3.) 356 Als Alexander so von seiner Furcht vor Ptolemaeus befreit war, zog er sogleich nach Coelesyrien ins Feld und eroberte Gadara nach zehnmonatlicher Belagerung. Weiterhin nahm er Amathus ein, die grösste der am Jordan gelegenen Festungen, wo Theodorus, der Sohn des Zeno, die schönsten und kostbarsten seiner Schätze aufbewahrte. Dieser aber griff unversehens die Juden an, tötete zehntausend von ihnen und plünderte Alexanders Gepäck. 357 Doch liess dieser sich hierdurch nicht entmutigen, sondern zog gegen die Küstenstädte Raphia und Anthedon (welch letztere der König Herodes später Agrippias nannte) und nahm auch diese ein. 358 Als er nun erfuhr, dass Ptolemaeus von Gaza nach Cypern und seine Mutter Kleopatra wieder nach Aegypten zurückgekehrt seien, belagerte er Gaza im Zorn darüber, dass seine Bewohner den Ptolemaeus zu Hilfe gerufen hatten, und verwüstete deren Äcker. 359 Apollodotus aber, der Anführer der Gazäer, fiel mit zweitausend Söldnern und zehntausend Bürgern bei Nacht in das Lager der Juden ein. So lange nun die Nacht währte, waren die Gazäer im Vorteil, da sie die Feinde zu dem Glauben verleiteten, Ptolemaeus sei es, der sie angreife. Als es aber Tag wurde und der Irrtum sich aufklärte, schlossen sich die Juden fest zusammen, drangen auf die Gazäer ein und machten gegen tausend von ihnen nieder. 360 Dennoch hielten die belagerten Gazäer stand und liessen sich weder durch den Mangel an Lebensmitteln, noch durch die Menge der Gefallenen einschüchtern, wollten vielmehr lieber alles Ungemach erdulden, als in die Hände ihrer Feinde geraten. Zudem ermutigte sie der Araberkönig Aretas, der ihnen Hilfe in Aussicht gestellt hatte. 361 Doch noch vor seinem Eintreffen kam Apollodotus um; sein Bruder Lysimachus nämlich, der ihn um sein Ansehen bei den Bürgern beneidete, tötete ihn, sammelte sich eine Schar Soldaten und übergab die Stadt dem Alexander. 362 Dieser rückte sogleich ein und benahm sich zunächst

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 189. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/189&oldid=- (Version vom 12.12.2020)