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gnädig; später aber gestattete er seinen Leuten, sich an den Gazäern zu rächen. Die Soldaten zerstreuten sich darauf in der Stadt und begannen zu morden. Doch auch die Gazäer bewiesen sich nicht feige, leisteten vielmehr tapferen Widerstand und töteten nicht weniger Juden, als ihrer selbst fielen. 363 Einige verliessen auch ihre Häuser und steckten sie in Brand, damit den Feinden keinerlei Beute zufalle. Andere wieder töteten mit eigener Hand ihre Frauen und Kinder, weil sie dieselben nicht in die Knechtschaft des Feindes geraten lassen wollten. 364 Die fünfhundert Mitglieder des Rates der Stadt (zur Zeit des Überfalles war dieser gerade versammelt) hatten sich in den Apollotempel geflüchtet; auch sie liess Alexander niedermachen, zerstörte dann die Stadt und kehrte, nachdem die Belagerung ein Jahr gedauert hatte, nach Jerusalem zurück.

(4.) 365 Um diese Zeit starb auch Antiochus Grypus, meuchlerisch umgebracht von einem gewissen Herakleon, nachdem er fünfundvierzig Jahre gelebt und neunundzwanzig Jahre regiert hatte. 366 Ihm folgte sein Sohn Seleukus, der mit seinem Oheim Antiochus von Kyzikos Krieg führte, denselben besiegte, gefangen nahm und tötete. 367 Nicht lange danach kam des Kyzikeners Sohn Antiochus mit dem Beinamen Eusebes nach Aradus, setzte sich die Krone auf und bekriegte den Seleukus, den er schlug und aus ganz Syrien verdrängte. 368 Seleukus floh nach Cilicien, zog sich nach Mopsuestia zurück und wollte von den Bürgern der Stadt Abgaben eintreiben. Das Volk aber ward hierüber unwillig und legte den Feuerbrand an die Königsburg, sodass Seleukus mit seinen Freunden umkam. 369 Während nun des Kyzikeners Sohn Antiochus in Syrien regierte, überzog ihn Antiochus, des Seleukus Bruder, mit Krieg, ward jedoch geschlagen und verlor Heer und Leben. Nach ihm setzte sich sein Bruder Philippus die Krone auf und herrschte über einen Teil von Syrien. 370 Inzwischen aber hatte Ptolemaeus Lathurus dessen vierten Bruder Demetrius mit dem Beinamen Eukaerus aus Knidus herbeigerufen und setzte

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/190&oldid=- (Version vom 12.12.2020)