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ihn zu Damaskus als König ein. 371 Diesen beiden Brüdern leistete Antiochus tapferen Widerstand, kam aber bald um. Er zog nämlich die Königin der Galadener, Laodike, welche damals gegen die Parther Krieg führte, zu Hilfe und fiel nach heldenmütigem Kampfe auf dem Schlachtfelde. Die Herrschaft von Syrien behaupteten nun die beiden Brüder Demetrius und Philippus, wie schon anderswo berichtet ist.

(5.) 372 Was den Alexander angeht, so erhob sich das Volk gegen ihn und bewarf ihn während einer Festfeier, als er am Altare stand und opfern wollte, mit Citronen. Es ist nämlich bei den Juden Gebrauch, dass am Laubhüttenfest jedermann Palm- und Citronenzweige mitbringt, wie ich bereits an anderer Stelle erwähnt habe. Auch schmähten sie ihn, er sei der Sohn einer Gefangenen und des Hohepriestertums wie der Ehre, Opfer darzubringen, nicht wert. 373 Hierüber ergrimmt, liess Alexander gegen sechstausend von ihnen niedermetzeln. Dann liess er rings um den Altar und den Tempel hölzerne Schranken errichten bis an den Raum, den nur die Priester betreten durften, und verwehrte so dem Volke den Zutritt. 374 Er hielt auch fremde Söldner, Pisider und Cilicier, doch keine Syrer, weil er mit diesen verfeindet war, unterjochte dann die Moabiter und die Galaditer, arabische Völkerschaften, machte sie tributpflichtig und zerstörte auch die Stadt Amathus, ohne dass Theodorus ihm Widerstand geleistet hätte. 375 Als er nun aber dem Araberkönige Obedas entgegentrat, fiel er in einer zerklüfteten und schwer zugänglichen Gegend in einen Hinterhalt, wurde bei dem galaditischen Dorfe Gadara von der Menge der Kamele in eine tiefe Schlucht gedrängt und entkam nur mit genauer Not. Von hier floh er dann nach Jerusalem, 376 und da nun auch noch das Volk sich gegen ihn empörte, führte er sechs Jahre lang gegen dasselbe Krieg, in welchem er nicht weniger als fünfzigtausend Juden umbrachte. Und obwohl er sie beständig ermahnte, von ihrer Feindseligkeit abzulassen, hassten sie ihn doch immer mehr. Da er sie nun endlich fragen

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 191. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/191&oldid=- (Version vom 12.12.2020)