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als sie die Kunde von der gottesfürchtigen Gesinnung des Königs und seinem Wohlwollen gegen Esdras vernommen hatten, und viele von ihnen begaben sich alsbald mit ihrer Habe nach Babylon, um von dort nach Jerusalem zurückzukehren. 133 Die grosse Masse des Volkes aber blieb im Lande. Daher kommt es, dass nur zwei Stämme in Asien und Europa den Römern unterthan sind, während die zehn übrigen Stämme als eine unendliche, unzählbare Menge noch heutigen Tages jenseits des Euphrat wohnen. 134 An Esdras aber schlossen sich die meisten Priester, Leviten, Thürhüter, Sänger und Tempeldiener an. Als er nun die Verbannten, die ihn begleiten wollten, über den Euphrat geführt hatte, rastete er hier drei Tage lang, ordnete ein Fasten an und liess das Volk zu Gott flehen, dass er sie gnädig beschützen und sie vor allem Übel sei es seitens ihrer Feinde, sei es anderswoher bewahren möge. 135 Denn Esdras hatte dem Könige schon im voraus gesagt, Gott werde sie behüten, und deshalb auf den ihm angebotenen Schutz von Reitern verzichtet. Nachdem sie nun ihr Gebet beendigt hatten, brachen sie am zwölften Tage des ersten Monats, im siebenten Jahre der Regierung des Xerxes, vom Euphrat auf und gelangten im fünften Monat desselben Jahres nach Jerusalem. 136 Dort übergab Esdras den Schatzmeistern das für den Tempel bestimmte Vermögen, sechshundertfünfzig Talente Silber, hundert Talente an silbernen Gefässen, zwanzig Talente an goldenen Gefässen und zwölf Talente an ehernen Gefässen, die noch werthvoller als Gold waren. Das alles hatten ihm der König, dessen Räte und die in Babylon bleibenden Israëliten geschenkt. 137 Als Esdras diese Kostbarkeiten den Priestern eingehändigt hatte, liess er Gott die gesetzlichen Brandopfer darbringen, zwölf Stiere für das Heil des ganzen Volkes, neunzig Widder, zweiundsiebzig Lämmer, und zwölf Ziegenböcke als Sühnopfer. 138 Den königlichen Schatzmeistern und den Präfekten von Coelesyrien und Phoenicien aber übergab er den Brief des Königs, und diese erfüllten denn auch wohl oder

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/24&oldid=- (Version vom 12.12.2020)