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des Caesars gehörte. Er ritt neben ihm, wenn er das Heer musterte, und umgab ihn und seine Freunde mit einem Geleit von hundertfünfzig Mann, welche auf die prunkvollsten und glänzendsten Dienstleistungen eingeübt waren. 200 Desgleichen schützte er sie auf ihrer Reise durch wasserarme Gegenden gegen Mangel und versorgte sie hinreichend mit Wein und das Heer mit Wasser. Obendrein schenkte er dem Caesar achthundert Talente und brachte so allen die Meinung bei, dass er einen grösseren und glänzenderen Aufwand gemacht habe, als die Kräfte seines Reiches gestatteten. 201 Infolgedessen breitete sich nur um so mehr die Überzeugung von seiner Ergebenheit und Treue aus, und es gereichte ihm zu grossem Nutzen, dass er seine Freigebigkeit den Zeitverhältnissen so richtig angepasst hatte. Auch als die Römer aus Aegypten zurückkehrten, nahm er sie mit nicht geringerer Diensteifrigkeit auf.

Siebentes Kapitel.
Wie Herodes den Soëmus und die Mariamne, sowie später auch Alexandra, Kostobar und die Söhne des Babas umbringen liess.

(1.) 202 Als Herodes in sein Königreich zurückgekehrt war, traf er sein Haus in Verwirrung und seine Gattin Mariamne sowie deren Mutter Alexandra in schlechter Stimmung an. 203 Da sie nämlich der Meinung waren, sie seien nicht ihrer Sicherheit halber, sondern gleichsam als Gefangene in die Festung eingeschlossen worden, sodass sie weder über fremdes Gut noch über ihr eigenes Gewalt haben sollten, wurden sie sehr unwillig, 204 und Mariamne hielt die Liebe des Königs für selbstsüchtig und erheuchelt. Ganz besonders aber kränkte es sie, dass, wenn Herodes umkommen würde, auch ihr jede Lebenshoffnung abgeschnitten sein sollte. Und da sie sich zugleich des Auftrages erinnerte, der früher dem

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 325. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/325&oldid=- (Version vom 12.12.2020)