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und beseitigte auf diese Weise den gegen ihn aufgetauchten Verdacht. 265 Und auch, als der König später eine Belohnung für den aussetzte, der ihren Aufenthalt anzeigen würde, und ihnen eifrig nachforschen liess, wollte Kostobar nichts eingestehen. Denn da er nun einmal geleugnet hatte, fürchtete er, es möchte ihm nicht ungestraft hingehen, wenn die Söhne des Babas jetzt entdeckt würden, und hielt sie deshalb nicht nur aus Wohlwollen, sondern auch um seiner selbst willen versteckt. 266 Als aber Herodes von seiner Schwester die Anzeige erhalten hatte, schickte er nach den Plätzen, die ihm als Aufenthaltsorte der Söhne des Babas bezeichnet worden waren, und liess sie wie alle übrigen Angeklagten umbringen. So war denn also vom Geschlechte und der Verwandtschaft des Hyrkanus niemand mehr übrig, und Herodes hatte die Herrschaft so vollständig in Händen, dass keiner, der noch irgend etwas zu bedeuten hatte, seinen Ungesetzlichkeiten entgegentrat.

Achtes Kapitel.
Verschwörung gegen Herodes. Er befestigt Caesarea, Sebaste und andere Plätze.

(1.) 267 Das war auch die Ursache, weshalb Herodes mehr und mehr von den väterlichen Einrichtungen abwich und die alte Ordnung der Dinge, die unversehrt hätte bleiben sollen, allmählich ins Wanken brachte. Da nun so alles, was das Volk früher zur Frömmigkeit hinleitete, beseitigt wurde, drang im Laufe der Zeit eine Menge von Übeln bei uns ein. 268 Zunächst nämlich richtete Herodes zu Ehren des Caesars alle fünf Jahre wiederkehrende Kampfspiele ein und baute zu Jerusalem ein Theater sowie in der Ebene ein grossartiges Amphitheater. Beide Bauwerke zeichneten sich durch grosse Pracht aus, standen aber mit den jüdischen Sitten im Widerspruch, da die Juden die Einrichtung der Schau-

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/336&oldid=- (Version vom 12.12.2020)