Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/349

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Ansehen hatte, ward Caesarea genannt. Was nun die unterirdischen Gänge betrifft, so waren sie ebenso kunstvoll angelegt wie die Gebäude über der Erde. 340 Einige von ihnen, die voneinander durch gleiche Zwischenräume getrennt waren, reichten bis zum Meeresufer, während ein gleicher Gang alle übrigen quer durchschnitt, sodass das Regenwasser und die Schmutzwässer der Stadt abfliessen und die Meeresfluten von aussen eindringen konnten, wodurch die ganze Stadt unterspült und rein gehalten wurde. 341 Ausserdem baute Herodes in der Stadt ein Theater aus Felsquadern und hinter demselben an der Südseite des Hafens ein Amphitheater, welches eine ungeheure Menschenmenge zu fassen vermochte und so günstig lag, dass es eine weite Aussicht aufs Meer gestattete. Da nun der König weder Mühe noch Kosten scheute, wurde die Stadt in zwölf Jahren vollendet.

Zehntes Kapitel.
Wie Herodes seine Söhne nach Rom schickte, und wie er von Zenodorus und den Gadarenern angeklagt, aber vom Caesar freigesprochen wurde. Von dem Essener Manaëm.

(1.) 342 Als Herodes auch diese Stadt vollendet hatte (Sebaste war ja bereits früher gebaut worden), beschloss er seine Söhne Alexander und Aristobulus nach Rom zu schicken, damit sie dem Caesar ihre Aufwartung machten. 343 Dort angelangt, kehrten sie bei Pollio, einem sehr guten Freunde ihres Vaters, ein, obwohl es ihnen auch freistand, beim Caesar abzusteigen. Augustus nahm sie äusserst huldreich auf und erteilte dem Herodes die Erlaubnis, einen von den beiden Söhnen nach Belieben zu seinem Nachfolger zu ernennen. Auch schenkte er ihm noch an Ländergebieten Trachon, Batanaea und Auranitis, und zwar aus folgender Veranlassung. 344 Ein gewisser Zenodorus, der die Güter des Lysanias gepachtet

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 349. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/349&oldid=- (Version vom 12.12.2020)