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kundigen Führern dahin, legte den Übelthätern das Handwerk und verschaffte den Nachbarn Friede und Sicherheit.

(2.) 349 Zenodorus aber, den der Verlust seines Gebietes sehr kränkte, und der den Herodes wegen der darüber erlangten Herrschaft beneidete, reiste nach Rom, um ihn anzuklagen, musste jedoch unverrichteter Sache wieder heimkehren. 350 Unterdessen ward Agrippa abgeschickt, um im Namen des Augustus die Provinzen jenseits des Ionischen Meeres zu verwalten. Da nun Herodes ihm sehr befreundet war, besuchte er ihn in Mytilene, wo er überwinterte, und kehrte dann wieder nach Judaea zurück. 351 Übrigens kamen auch einige Gadarener zu Agrippa, um den Herodes zu verklagen. Agrippa aber liess sie, ohne sie auch nur einer Antwort zu würdigen, dem Könige gefesselt zuführen. Unterdessen gerieten auch die Araber, die schon längst der Herrschaft des Herodes überdrüssig waren, wieder in Erregung und suchten ihm Schwierigkeiten zu bereiten, und zwar, wie es schien, aus ziemlich erheblichen Ursachen. 352 Zenodorus nämlich hatte, als er bereits alle Hoffnung auf Erhaltung seiner Macht schwinden sah, einen Teil seines Gebietes, und zwar Auranitis, den Arabern um fünfzig Talente verkauft. Weil aber dieses Gebiet zu dem Lande gehörte, das Augustus dem Herodes geschenkt hatte, kämpften die Araber mit ihm um den Besitz desselben, als ob es ihnen ungerechterweise abgenommen worden sei, fielen häufig in das Land ein und versuchten bald mit Gewalt, bald auf dem Rechtswege ihren Anspruch zu behaupten. 353 Sie suchten auch arme Soldaten des Herodes zu sich herüberzuziehen und waren überhaupt sehr feindselig gegen ihn gesinnt, indem sie wie alle die, welchen es übel ergeht, ihre Hoffnung auf Erregung von Umwälzungen setzten. Obwohl nun Herodes längst Kenntnis davon hatte, trat er ihnen doch nicht entgegen, sondern suchte sie klugerweise zu besänftigen, um ihnen keinen Anlass zu offenem Aufruhr zu geben.

(3.) 354 Im siebzehnten Jahre der Regierung des Herodes

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 351. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/351&oldid=- (Version vom 12.12.2020)