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auf ihm lastenden Verdacht frei und Pheroras mit Herodes wieder ausgesöhnt. Archelaus begab sich darauf nach Kappadocien zurück und gelangte in des Herodes Gunst, wie kein anderer in damaliger Zeit, sodass derselbe ihn mit kostbaren Geschenken erfreute, ihn mit allen sonstigen Ehren bedachte und ihn seinen besten Freund nannte. 270 Auch gab er ihm das Versprechen, nach Rom zu gehen, weil er über seine Lage dem Caesar bereits Bericht erstattet habe. Bis Antiochia reisten alsdann beide Könige zusammen, und nachdem Herodes hier den Streit zwischen Archelaus und dem syrischen Statthalter Titius beigelegt hatte, begab er sich wieder nach Judaea.

Neuntes Kapitel.
Abfall der Trachoniter. Wie Syllaeus den Herodes mit Augustus verfeindete, und wie Herodes, um den Caesar zu versöhnen, seinen Freund Nikolaus nach Rom schickte.

(1.) 271 Als Herodes von Rom zurückgekehrt war, kam es zwischen ihm und den Arabern aus folgender Veranlassung zum Kriege. Die Bewohner von Trachonitis konnten, nachdem der Caesar dieses Land dem Zenodorus abgenommen und dem Herodes überwiesen hatte, nicht mehr ihren Räubereien nachgehen, sondern wurden zu Ackerbau und ruhigem Leben angehalten. 272 Das gefiel ihnen aber durchaus nicht, zumal da der Boden zum Ackerbau höchst ungeeignet war. Anfangs hielt der König sie im Zaume, sodass sie ihre Nachbarn nicht belästigen konnten, wofür er allgemeine Anerkennung fand. 273 Als er aber nach Rom gereist war, um seinen Sohn Alexander anzuklagen und seinen anderen Sohn Antipater dem Caesar zu empfehlen, streuten die Trachoniter das Gerücht aus, er sei umgekommen, empörten sich und belästigten ihre Nachbarn wieder wie früher mit Raub und Verwüstung. 274 Den Heerführern des Herodes

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 412. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/412&oldid=- (Version vom 12.12.2020)