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töten. Man würde dann leicht glaubhaft machen können, dass er vom Pferde gestürzt sei und sich zufällig mit seinen Jagdspiessen verletzt habe, wie ihm auch früher schon ähnliches zugestossen sei. 316 Zugleich zeigten sie an, im Pferdestalle sei Gold vergraben, und beschuldigten den Oberjäger, ihnen königliche Jagdspiesse sowie auch Alexanders Dienern auf dessen Befehl Waffen geliefert zu haben.

(4.) 317 Hierauf wurde der Kommandant von Alexandrium gefänglich eingezogen und gefoltert, weil er beschuldigt war, er habe den jungen Leuten versprochen, sie in die Festung einzulassen und ihnen die königliche Kasse, die sich daselbst befand, auszuliefern. 318 Der Kommandant selbst gestand nun zwar nichts ein; doch trat dessen Sohn auf und versicherte, die Sache verhalte sich wirklich so. Er zeigte dann einen Brief vor, der, wie es schien, Alexanders Handschrift aufwies und also lautete: „Wenn wir mit Gottes Hilfe alles, was wir beabsichtigen, ausgeführt haben, so kommen wir zu euch. Sorgt dann nur dafür, dass ihr uns eurem Versprechen gemäss in die Festung aufnehmen könnt.“ 319 Als Herodes diesen Papierstreifen gesehen hatte, war es für ihn nicht mehr zweifelhaft, dass seine Söhne ihm nach dem Leben trachteten. Alexander freilich behauptete, der Schreiber Diophantus habe seine Handschrift nachgemacht, und der Text sei von Antipater in böswilliger Absicht erfunden worden. Diophantus war allerdings im Nachahmen von Handschriften sehr geschickt und wurde deshalb auch in einem anderen Falle überführt und zum Tode verurteilt.

(5.) 320 Alle diejenigen nun, die auf der Folter bekannt hatten, liess der König zu Jericho auch öffentlich vorführen, um gegen seine Söhne zu zeugen, und hier warf sie die Menge mit Steinen zu Tode. 321 Dasselbe wäre auch beinahe Alexander und Aristobulus widerfahren, wenn der König es nicht dadurch verhindert hätte, dass er Ptolemaeus und Pheroras beauftragte, das Volk zurückzudrängen. Die jungen Leute aber liess er einkerkern

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 420. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/420&oldid=- (Version vom 12.12.2020)