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Stadt bekannt gegeben werde, wie sie, falls sie den in meinem Schreiben enthaltenen Befehlen nicht nachkommen, Vertilgung mit Feuer und Schwert zu gewärtigen haben. Dieses Edikt soll in allen Ländern meines Reiches verlesen werden, und alle Juden sollen sich an jenem bestimmten Tage bereit halten, an ihren Feinden Rache zu nehmen.“

(13.) 284 Die reitenden Boten, welche den Brief überbringen sollten, machten sich sogleich auf den Weg und legten diesen bald zurück. Als nun die Juden in Susa den Mardochaeus im königlichen Kleide, mit der goldenen Krone und der Halskette erblickten und sahen, wie der König ihn ehrte, nahmen sie an seinem Glücke teil. 285 Noch höher stieg der Jubel, als die Juden in den Städten und Provinzen das Edikt des Königs vernahmen. Ja, es nahmen sogar viele andere Völkerschaften aus Furcht vor den Juden die Beschneidung an, um sich so grössere Sicherheit zu verschaffen. 286 Denn am dreizehnten Tage des zwölften Monats, der bei den Juden Adar, bei den Macedoniern aber Dystros heisst, sollten die Juden, wie die Boten des Königs verkündigt hatten, da ihnen selbst an diesem Tage der Untergang bevorgestanden, ihre Feinde umbringen dürfen. 287 Die Juden standen jetzt bei Satrapen, Königen, Fürsten und Schreibern in hohen Ehren; denn man fürchtete den Mardochaeus und legte sich deshalb Mässigung auf. 288 Als nun der Erlass des Königs in allen Provinzen bekannt gemacht war, töteten in Susa allein die Juden gegen fünfhundert ihrer Feinde. 289 Der König teilte die Zahl der in der Stadt Getöteten seiner Gemahlin mit, fügte auch hinzu, er habe noch keine Kunde davon, wie es in den Provinzen zugegangen, und fragte sie, ob sie sonst noch etwas wünsche, weil das sofort ausgeführt werden solle. Esther bat ihn darauf, er möge den Juden gestatten, auch noch am folgenden Tage ihre Feinde umzubringen und die zehn Söhne Amans ans Kreuz zu schlagen. 290 Auch dies gestand der König den Juden zu, weil er der Esther nichts abschlagen wollte. Die Juden rotteten sich daher

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/47&oldid=- (Version vom 12.12.2020)