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denen, die gegen die Ehegesetze verstossen wollten, ein Vorwand sein, um sich mit Ausländerinnen vermählen zu können. 308 Waren doch die Übertretung der Ehegesetze und die Heiraten mit fremden Weibern die Ursache ihrer früheren Gefangenschaft und ihres vielen Leides gewesen. Sie verlangten daher von Manasses, er solle entweder sich von seinem Weibe trennen, oder nie mehr den Altar betreten. 309 Da nun der Hohepriester in gleicher Weise wie das Volk hierüber unwillig war und seinem Bruder den Zutritt zum Altare verbot, begab sich Manasses zu seinem Schwiegervater Sanaballetes und erklärte ihm, er liebe zwar seine Tochter Nikaso sehr, doch wolle er um ihretwillen der priesterlichen Würde, die bei seinem Volke in hohem Ansehen stehe und bei derselben Familie verbleibe, nicht verlustig gehen. 310 Darauf versprach ihm Sanaballetes, er werde, wenn Manasses seine Tochter als Gattin behalten wolle, ihm nicht nur die Priesterwürde sichern, sondern ihn auch zum Hohepriester und Präfekten des von ihm selbst verwalteten Landes machen. Ferner werde er auf dem Berge Garizin, dem höchsten in Samaria, einen Tempel erbauen, der dem zu Jerusalem gleich sein solle, 311 und zwar mit Zustimmung des Königs Darius. Durch diese Versprechungen angelockt, blieb Manasses bei Sanaballetes in der Hoffnung, von des Darius Gnade das Hohepriesteramt zu erhalten; denn Sanaballetes war schon alt. 312 Da es nun noch viele Priester und Israëliten gab, die solche Ehen eingegangen waren, entstanden zu Jerusalem nicht geringe Unruhen: denn sie alle gingen zu Manasses über und wurden von Sanaballetes mit Geld, Ackerland und Bauplätzen unterstützt, weil dieser seinem Schwiegersohn gern jede Gefälligkeit erwies.

(3.) 313 Als um diese Zeit Darius die Nachricht erhielt, Alexander habe den Hellespont überschritten, seine Feldherren am Granikus geschlagen und dringe nun weiter vor, bot er seine ganze Streitmacht an Reiterei und Fusssoldaten auf, um den Macedoniern entgegenzutreten,

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 51. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/51&oldid=- (Version vom 12.12.2020)