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seines Reiches derart den Kopf, dass er in seiner Überhebung sich zum Gott machte und der Gottheit alle erdenkliche Schmach anthat.

Achtes Kapitel.
Wie die Juden und Griechen zu Alexandria in Streit gerieten und Gesandte an Gajus schickten. Gajus sendet den Petronius nach Syrien, um die Juden mit Krieg zu überziehen, wenn sie sich weigerten, sein Standbild aufzustellen.

(1.) 257 Unterdessen war zu Alexandria zwischen den dort wohnenden Juden und Griechen ein Streit entstanden, und von beiden Seiten erschienen drei Gesandte vor Gajus.[1] Einer der griechischen Abgeordneten war ein gewisser Apion,[2] der die Juden mit bitteren Schmähungen überhäufte und unter anderem ihnen vorwarf, sie vernachlässigten die Verehrung des Caesars. 258 Denn während alle übrigen Unterthanen des römischen Reiches dem Gajus zu Ehren Altäre und Tempel errichteten und ihn als Gott verehrten, hielten allein die Juden es für schimpflich, ihm Bildsäulen zu weihen und bei seinem Namen zu schwören. 259 Durch solche schweren Beschuldigungen hoffte Apion den Gajus zu erbittern, und da es wahrscheinlich war, dass ihm dies gelingen würde, bereitete Philo, der die Gesandtschaft der Juden führte und als Bruder des Alabarchen Alexander sowie wegen seiner philosophischen Bildung hochberühmt war, sich vor, seine Anschuldigungen zu widerlegen. 260 Gajus indes verhinderte ihn daran, befahl ihm, sich zu entfernen und geriet in so gewaltigen Zorn, dass niemand im Zweifel blieb, er werde die Juden aufs

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 550. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/550&oldid=- (Version vom 13.12.2020)
  1. 40 n. Chr.
  2. Der von Josephus in der Schrift „Gegen Apion“ widerlegte Gelehrte.