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die Juden vereinigten. Sie überfielen demnach unversehens die letzteren und machten über fünfzigtausend von ihnen nieder. Niemand wurde verschont als diejenigen, denen das Mitleid ihrer Freunde oder Nachbarn die Flucht ermöglichte. 377 Diese wandten sich nach Ktesiphon, einer griechischen Stadt in der Nähe von Seleukia, wo der König alljährlich den Winter zuzubringen pflegte und wo infolgedessen grosse Vorräte angehäuft waren. Indes fanden sie auch hier keine festen Wohnsitze, weil die Seleukier vor ihrem Könige wenig Achtung hatten. 378 Schliesslich gerieten sämtliche Juden in Schrecken vor den Babyloniern und Seleukiern, der noch dadurch vermehrt wurde, dass alle im Lande wohnenden Syrer sich mit den letzteren zur Vernichtung der Juden verbündeten. 379 Die meisten Juden zogen sich daher nach Naarda und Nisibis zurück, deren feste und geschützte Lage ihnen die nötige Sicherheit gewährte, zumal da diese Städte nur von streitbaren Männern bewohnt waren. So verhielt es sich mit den Juden in Babylonien.

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 572. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/572&oldid=- (Version vom 13.12.2020)