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er auch den Sklaven, ihre Herren zu verklagen und ihnen Beschuldigungen vorzuwerfen, welche sie wollten. Selbstverständlich wurden die schwersten Anklagen erhoben, weil alles ihm zu Gefallen und auf sein Anstiften als Verbrechen gedeutet wurde. 13 Ja, gegen Claudius[1] sogar wagte dessen Sklave Pollux eine Anklage vorzubringen, und als deshalb gegen seinen Oheim verhandelt wurde, kam Gajus selbst in die Gerichtssitzung und hörte zu in der Hoffnung, er werde jetzt Gelegenheit finden, ihn aus dem Wege zu räumen. Hierin aber täuschte er sich. 14 Da er nun das ganze ihm untergebene Ländergebiet mit Verleumdung und Bosheit angefüllt und den Sklaven eine so mächtige Waffe gegen ihre Herren in die Hand gegeben hatte, entstanden überall Verschwörungen gegen ihn, indem die einen in ihrer Wut für erlittenes Unrecht Rache nehmen wollten, die anderen aber ihn umzubringen trachteten, bevor sie selbst von ihm ins Verderben gestürzt würden. 15 So war denn sein Tod eine Bürgschaft für den Fortbestand der Gesetze und die Sicherheit der Völker, und ganz besonders galt das für unser Volk, das wohl gänzlich der Vernichtung anheimgefallen wäre, wenn der Tod ihn nicht so schnell ereilt hätte. Ich will daher die Geschichte seiner Ermordung mit sämtlichen Einzelheiten erzählen, 16 besonders weil sie geeignet ist, allen Bedrängten Vertrauen auf Gottes Allmacht und Trost einzuflössen, für diejenigen aber, die freventlich auf ihr Glück pochen, auch wenn dasselbe der Tugend entbehrt, eine ernste Warnung enthält.

(3.) 17 Schon bestanden drei Verschwörungen gegen des Caesars Leben, ausgehend von drei edlen Männern. Aemilius Regulus aus Korduba in Iberien hatte sich mit einigen Genossen ins Einvernehmen gesetzt und wollte entweder durch sie oder auch mit eigener Hand den Gajus beiseite schaffen. 18 Eine andere Verschwörung ging

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 576. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/576&oldid=- (Version vom 5.11.2022)
  1. Tiberius Claudius Drusus Nero, Caligulas Oheim und Nachfolger.