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die Urheber der Unruhen erklärte. Sobald er aber vernahm, unter den Juden seien wieder aufrührerische Gelüste bemerkbar, liess er die von Cumanus gefangen genommenen Juden ans Kreuz schlagen. 130 Alsdann begab er sich nach einem Flecken, der Lydda hiess und einer Stadt an Grösse nicht nachstand. Hier hielt er Gerichtssitzung ab, in der die Klage der Samariter abermals zur Verhandlung kam. Dabei erfuhr Quadratus von einem der letzteren, ein vornehmer Jude mit Namen Dortus habe mit einigen anderen Unruhstiftern, vier an der Zahl, das Volk zum Abfall von den Römern zu verleiten gesucht. 131 Diese Rädelsführer liess der Statthalter hinrichten; den Hohepriester Ananias und den Hauptmann Ananus aber sandte er gefesselt nach Rom, wo sie vor dem Caesar Claudius Rechenschaft ablegen sollten. 132 Ebenso befahl er den Vornehmsten der Juden und der Samariter sowie dem Landpfleger Cumanus[1] und dem Tribun Celer, sich nach Italien zum Caesar zu verfügen, um ihre Streitigkeiten vor dessen Richterstuhl zu bringen. 133 Er selbst begab sich, da er einen neuen Aufstand der Juden befürchtete, nach Jerusalem, fand das Volk aber ruhig bei der Feier eines religiösen Festes versammelt und kehrte in der Überzeugung, dass weitere Unruhen jetzt nicht zu erwarten seien, nach Antiochia zurück.

(3.) 134 Als Cumanus mit den Vornehmsten der Samariter in Rom anlangte, wurde ihnen vom Caesar ein Tag bestimmt, an welchem über die Streitigkeiten verhandelt werden sollte. 135 Mit äusserster Anstrengung verwandten sich nun die Freigelassenen und Vertrauten des Caesars für Cumanus und die Samariter, und diese hätten gewiss Recht bekommen, wenn nicht der jüngere Agrippa, der sich gerade zu Rom befand und die üble Lage der jüdischen Vornehmen gewahrte, Agrippina, die Gattin des Caesars, inständigst gebeten hätte, auf ihren Gemahl einzuwirken, dass er bei der Entscheidung des Streites die wirklich Schuldigen zur gerechten Strafe ziehe. 136 Durch

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Flavius Josephus: Jüdische Altertümer. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1899, Seite 656. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosAnt2GermanClementz.pdf/656&oldid=- (Version vom 14.2.2021)
  1. S. die Anmerkung zu XVIII, 4, 2.