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Landes beziehen und das Gemeinwesen verwalten, fast fünfzehnhundert Köpfe stark.“ 189 An einer anderen Stelle erwähnt er den Mann nochmals mit folgenden Worten: „Dieser Hohepriester stand zu uns in vertrauten Beziehungen. Sowie er Bekannte traf, las er ihnen alle unterscheidenden Merkmale der Juden vor; denn er besass eine Schrift, worin die Wohnplätze und die Verfassung der Juden geschildert waren.“ 190 Ferner erzählt Hekataios von unserem Verhalten gegen die Gesetze und dass wir es für besonders ehrenvoll halten, lieber alles mögliche zu erdulden als sie zu übertreten. 191 „So können sie denn,“ fährt er fort, „trotz aller üblen Nachrede von seiten ihrer Grenznachbarn und Besucher, und trotz der wiederholten schmählichen Behandlung durch die persischen Könige und Satrapen in ihrer Überzeugung nicht erschüttert werden, sondern sie lassen um eben dieser Überzeugung willen Folterqualen und die schrecklichsten Todesarten widerstandslos über sich ergehen, um nur den Glauben ihrer Väter nicht verleugnen zu müssen.“ 192 Alsdann führt er ziemlich viele Beispiele von unserer unwandelbaren Treue gegen die Gesetze an. Er erzählt nämlich, Alexander habe, als er einst in Babylon war, den Entschluss gefasst, den verfallenen Tempel des Bel wiederherzustellen, und deshalb allen seinen Soldaten ohne Ausnahme befohlen, Erde herbeizuschaffen. Nur die Juden hätten nicht gehorcht, vielmehr sich anhaltend schlagen lassen und grosse Geldstrafen gezahlt, bis der König ihnen schliesslich Verzeihung gewährt und Straflosigkeit zugesichert habe. 193 „Als diese,“ fährt er fort, „in ihr Heimatland zurückkehrten, wo ihre Landsleute Tempel und Altäre errichtet hatten, rissen sie diese sämtlich nieder und wurden zum Teil dafür von den Satrapen in Strafe genommen, während andere Verzeihung erlangten.“ Ausdrücklich fügt er dann hinzu, sie hätten wegen dieses Verhaltens Bewunderung verdient. 194 Ferner spricht er von dem gewaltigen Anwachsen der jüdischen Bevölkerung, wofür er als Beweis anführt, dass viele tausend der Unseren früher von den Persern

Empfohlene Zitierweise:
Flavius Josephus: Des Flavius Josephus Selbstbiographie, Gegen Apion. Otto Hendel, Halle a.d.S. 1900, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:FlavJosApionVitaMakkGermanClementz.djvu/121&oldid=- (Version vom 4.8.2020)