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Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken: Fragmente aus dem Tagebuche eines reisenden Neu-Franken (1798)

Lichtenberg, Beckmann, Meiners, Eichhorn, Heeren, Grellmann etc. etc. Es wird auch nicht Einen Gegenstand geben, worüber man hier nicht von irgend einem berühmten Manne ein Kollegium hören könnte. Man beliebe nur das deutsche Verzeichniß der Vorlesungen nachzusehen, um sich davon zu überzeugen. Wo giebt es eine Einrichtung wie hier, daß jährlich aus allen Fakultäten Preißfragen aufgegeben werden, die blos für Studierende sind? Daß die Preiß-Erringer ausgezeichnet, geehrt und belohnt werden? wo ist Alles so dazu gemacht, um zum Studieren einzuladen und zu ermuntern. Und dann, wo giebt es eine Bibliothek, wie die hiesige? Wenn ihr die Wiener Hofbibliothek an der Zahl der Bände gleichkommt, und sie vielleicht wohl noch übertrifft, so kann sich doch gewiß keine in Rücksicht der Gemeinnützigkeit mit der hiesigen messen. Jeder Student hat das Recht, Bücher aller Art, wenn es nicht kostbare Werke sind, die blos angesehen werden, zu fodern, mit nach Hause zu nehmen und nach Gefallen zu benutzen, und ohne die geringsten Unkosten. Ich entwickle das alles nicht weiter.

Mag immerhin der Jenenser in seinem dumpfen düstern Jena bleiben, und sich Prost zurufen; mag der Hallenser in Halle stürmen und lärmen, der Erlanger sich seines aufblühenden Glückes freuen!