Seite:GN.A.109 Gemein-Nachrichten 1765,1.pdf/57

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

wenn Er mir gar zu ofte kam, so wolte ich gar durch äußerliche Zeichen Wunder sehen, u. wenn mir die Gemeine einfiel, so dachte ich, wer weiß, ob noch eine Gemeine ist. Bey dieser Unruhe enthielt ich mich doch aller vorigen Gesellschaft, kaufte mir eine Bibel u. las beständig, wenn ich nur Zeit hatte, darinn, konte mir aber keinen Trost daraus zueignen. Mit dieser Bibel kam ich d. 21tn Jul. 1762. wieder zu den Preußen herüber. Da ich aber bey den rothen Husaren als Wachtmeister so viel Commissionen mit Mondirung, Proviant u. Fourage überkam, daß ich das Bibel lesen bey Seite sezte; so hätte mich dieses beynahe wieder ins alte Wesen gebracht. Der Heyland ließ es aber nicht geschehen, sondern legte mich krank darnieder, u. lehrte mich Sünder seyn, nach Ihn umsehen u. um Vergebung bitten. Ich konte mich auch wol derselben getrösten, u. mir war manchmal recht wohl. Dieses dauerte so anderthalb Jahr, da ich die meiste Zeit das Fieber hatte. Endlich d. 4tn Nov. h. a. besuchte ich einen Bruder u. erzehlte

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten 1765,1.. , Herrnhut 1765, Seite 49. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.109_Gemein-Nachrichten_1765,1.pdf/57&oldid=- (Version vom 8.1.2024)