wo unsere wohlbekannten Lieben gebetet, geweint, gedacht u. elend zugebracht, werde ich u. wir alle in unserm Leben nicht vergeßen. Wir haben an denen Plätzen auch unsern Thränen freyen Lauf gelaßen. Nun wieder auf unsre Reise zu kommen, so ist selbige von Petersburg in folgender Ordnung gegangen: Erstlich fuhr in unsrer Caravane ein Capitain, deßen Herr Vater mit in der Catacombe geseßen, Namens Ronnenberg, der zufälliger Weise, weil er nach Moscau mußte, sich zu uns gesellete. Der 2te Wagen war des Herrn Hofrath Köhlers seiner, dann kamen 4 von unsern Bagage-Wagen, auf denen auch etliche Brüder angebracht waren. Nach diesen folgte ein Wagen, darinnen die Brüder Busch, Brandt, Westmann u. ich fuhren, u. den Beschluß machte wieder einer von unsern Bagage-Wagen, die man hier Cabiken nennt, worauf ein uns mitgegebener Kriegs-Knecht fuhr. Der oben erwehnte Capitain wird uns nun verlaßen u. hier bleiben. Weil
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/163&oldid=- (Version vom 8.11.2024)