unsre Bagage vor 5 Cabiken zu schwer ist, so stehen wir in Ueberlegung, wie wir uns von hier aus einrichten werden. Bis jezt haben wir an 17 Pferden genug gehabt; ob wir aber nicht hier noch eins oder 2 dazu nehmen müßen, weiß ich noch nicht. Der viele Regen u. die dadurch verursachten schlechten Wege, die Knüppel-Brücken, die kalten Nächte u. die mit unter so heißen Tage, das campiren auf den Wiesen, wenn die Pferde, die 70–80 Werste nicht abgelöst werden, ausruhen u. was dergleichen mehr ist, das in diesen 728 Wersten auf einem noch ziemlich gebahnten Wege vorgekommen, hat uns schon ziemlich drauf praeparirt, was man ins künftige auf der fernern Reise zu hoffen hat. Wir sind außer ein u. andern kleinen Kränklichkeiten noch alle munter, getrost u. gesund. Der liebe Bruder Westmann ist recht sehr munter u. activ, u. wir danken dem lieben Heyland, daß wir ihn mit haben. In unserm Diario wird dereinst alles ausführlicher beschrieben werden. Mein jetziger Zweck ist nur,
: Gemein-Nachrichten 1765,2. , Herrnhut 1765, Seite 160. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.110_Gemein-Nachrichten_1765,2.pdf/164&oldid=- (Version vom 8.11.2024)