Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/169

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

war meinem Herzen fühlbar nahe, welches mir alles schwere leicht machte. Der 13te Nov. war auch für uns ein wahrer Segenstag, da wir unsern HErrn u. Aeltesten um Absolution baten, Ihm alle unsre Geschwister u. Bekannte an sein treues Herz legten, u. uns mit Seinem ganzen Volck verbanden, Seine treue Herzen zu seyn.

Da mir etliche Freunde u. Brüder aus Pündten geschrieben, zu ihnen zu kommen, so trat ich am 16tn meine Reise dahin an, u. besuchte in Grusch Cur u. Flanz. Sie waren aller Orten sehr erfreuet, mich zu sehen, um über manches vorgekommene mit mir durch zureden, u. ich hoffe, daß es ihnen zum wahren Segen seyn wird. D. 30tn kam ich wieder nach Zürch zurück.

Zum Schluß dieses Kirchen-Jahres wissen wir nichts zu sagen, als: Mit was für Geduld u. Gnade u. Huld hast du uns durch so manches auch in diesem Jahr geführt, so daß sich beym Zurück erinnern unser dencken darüber verliert. 12 Seelen haben wir in die Gemeine nach Neuwied u. 6 Seelen in die obere Gemeine abgegeben; das macht also, daß wir um 18 Seelen weniger worden. Davor hat uns der Heiland mit 8 Personen aufs neue bekannt werden lassen. Er lasse uns immer tiefer auf Seine Marter u. Tod niedersincken, u. thue täglich mehrere hinzu, die da selig werden.

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/169&oldid=- (Version vom 5.2.2024)