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dem Versöhner unsrer Sünde vors Herz, u. Er ließ uns Seine Absolution gnädiglich fühlen. Am 13tn that ich einen Besuch über den Albis, u. nach dem ich retournirte in Winterthur u. Thurgau, wo ich die Seelen offenherzig u. weich gegen Jesu Leiden fand.

D. 10tn Oct: nahm ich von den Geschwistern in Schafhausen Abschied, dankte dem lieben Heiland für alle ihnen erwiesene Gnade u. Barmherzigkeit, u. bat Ihn, aufs neue mit Seiner Liebe, u. Erbarmen u. Geduld fortzufahren u. sie täglich tiefer in Seinen Tod u. Leiden zu gründen.

D. 14tn kam ich nach Zürch, u. der liebe Heiland ließ uns gleich in der ersten Gelegenheit Seinen Frieden kräftig fühlen. So war auch in der Versamlung am 1tn Nov: da wir uns der Obern-Gemeine[WS 1] erinnerten, ein besonders seliges Gefühl. D. 8ten ging ich auf einen Landbesuch, zu erst nach Steffen u. dann nach Wedischweil, Oberrieden p. u. kam über den Albis zurück nach Zürch, herzlich dankbar für das, was der Heiland an mir u. den dortigen Seelen gethan. Die meisten haben in der Erkenntniß ihrer selbst zu genommen, u. lernen auch die Gnade als Gnade schäzen.

Ich bin auf dem Wege mit 5 neuen Leuten bekannt worden, die gute Hofnung geben, ein Eigenthum des Heilands zu werden. Ich hatte zwar

sehr schlecht Wetter u. Weg, aber der liebe Heiland

Anmerkungen (Wikisource)

  1. obere Gemein(d)e: Gemeinschaft der gestorbenen Christen, auch: vollendete Gemeinde
Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 164. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/168&oldid=- (Version vom 5.2.2024)