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Unter-Officiers, dahin gebracht hat, daß wir so wol ein Plätzgen für uns haben, wenn wir besuchen, als auch dadurch dem Häuflein ein Oertgen verschaft worden, wo sie ungestört zusammen kommen können, als woran es noch bis jezt gefehlt hat. Wir weiheten es also mit Gebet u. Thränen ein, u. der Heiland bekannte sich dazu. Eine Schwester erzehlte uns, daß sie in voriger Woche in grosser Noth gewesen, indem sie von ihrer Nachbarin Geld geborgt u. es ihr auf einen bestimmten Tag wieder zu geben versprochen hätte. Da sie nun sehr bekümmert gewesen, wie sie das Geld wieder geben sollte, weil weder sie noch ihr Mann einen ₰ im Hause gehabt, wäre sie in Thränen gegen den Heiland ausgebrochen u. hätte Ihm ihre Noth geklagt. Als bald wäre jemand gekommen, der etwas kaufen wollen, u. da hätte sie praecis so viel bekommen, daß sie ihre Schuld wieder abtragen können. Am 25tn reisten wir von Harburg ab, beschämt u. danckbar für alles, was der liebe Heiland an uns u. unsern Geschwistern bey diesem Besuch gethan hat, u. kamen bey gutem Wetter u. Wind wieder nach Altona. Nachdem wir uns mit dem hiesigen Geschwistern ein wenig vergnügt hatten, so traten wir am 30tn Oct. eine abermalige Besuchsreise nach Mohrdyk u. der Gegend an. Der liebe Heiland war überall in

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 186. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/190&oldid=- (Version vom 3.3.2024)