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Herzen. Denn wenn Er mich nicht gesucht u. zur Gemeine gebracht hätte, so ginge ich noch in der Irre, u. wüßte nicht, was Er für mich gethan u. gelitten hat. Und so oft ich das recht bedencke, gehen mir die Augen über. Das bezeugte er auch jezt mit Thränen in den Augen. D. 4tn sagte Benjamin in der Versamlung: Lieben Geschwister, wer selig u. vergnügt seyn will, der gehe zum Heiland als ein armer Sünder, wie er sich eben fühlt: denn solche Leute hat Er zu sich gerufen, u. wir hören aus seinem Worte, daß Er ihnen geholfen hat, in was für schlechten Umständen sie auch gewesen sind. Weil Er um unser Elend gewust hat, so ist Er für uns ein armer Mensch geworden, hat gelitten, ist gestorben, u. hat sein Blut vergoßen, daß wir Ihn lieb haben; u. an Ihn gläuben sollen. In der Kinderstunde wurde von den Thränen der Kinder geredet, welche dem Heiland wohl gefallen, u. die Er zehlt u. abwischet. Und sie wurden gefragt, ob sie auch manchmal mit Thränen um ein gehorsames Herz gebeten, welches einige bejaheten, u. alle waren sehr aufmercksam. Bruder Anton kam von der Loge nach Hause, wo er den dortigen Einwohnern den Heiland u. Sein Verdienst angepriesen hatte.

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/225&oldid=- (Version vom 4.4.2024)