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auch ihre Versammlungen zu verlassen, weil ich doch verloren gehen würde. Ich war aber auch dabey nicht ruhig u. entschloß mich, ihre Versammlungen aufs neue zu besuchen. Da traf sichs dann, daß ich zum erstenmal einen Bruder von der Gemeine, von welcher ich in meinem Leben nichts gehört hatte, daselbst antraf; es war Bruder Buhl von Herrnhaag, welcher seine Freunde im Würtembergischen besuchte u. weil er von den Versammlungen der Erweckten gehört hatte: so kam er einmal mit hinein u. sang unter andern den Vers: Ihr könnt so wie ihr seyd zum Lamme kommen p. Da brach mir mein Herz, ich fing laut an zu weinen u. es war mir auf der Stelle ausgemacht, daß ich nicht nur könnte, sondern sollte als ein armer Sünder durchs Verdienst Jesu hier u. dort selig werden. Ich machte darauf mit einigen von meinen Cameraden, denen es auch so in ihren Herzen geworden, den Bund bey der Lehre von Jesu Marter zu bleiben u. uns mit dem Brüder Volcke bekannt zu machen. Nach einigen Jahren kriegten wir unser Quartier zu Freudenstadt im Schwarzwald, wo wir zu unsrer Freude den Bruder Fockel

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 250. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/254&oldid=- (Version vom 23.4.2024)