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antrafen, der sich auch über uns 12 Soldaten-Brüder um so mehr freute, da er 6 Wochen in der Stadt gewesen u. nicht mit einer einigen um ihr Heil bekümmerten Seele bekannt worden war. Er blieb noch 6 Wochen da u. wir machten uns seinen Aufenthalt recht zu Nuze u. lernten die Brüder beßer kennen. Indeßen fehlte es uns auch nicht an Verfolgungen, sonderlich im Anfange unserer Erweckung. Als aber allerley Drohungen mit allerley Strafen nicht vermochten, uns von unserm Sinne abzubringen: so kam es endlich zu einem feyerlichen Verhör, wobey viele Ober- u. Unter- Officiers zugegen waren. Der Heiland stund uns kräftig bey, daß wir nicht nur unsern Glaubensgrund mit einem getrosten Herzen darlegen; sondern auch allerley ungegründete Beschuldigungen nach der Wahrheit beantworten konnten, wovon nach einigen Tagen der Erfolg war, daß unserer Compagnie anbefohlen wurde, uns künftig unsern Gang ungestört gehen zu laßen u. wir zu gleicher Zeit die Freyheit erhielten, überall, wo wir im Quartier lägen, Versammlungen zu halten. Hierüber beschwerten sich zwar die widriggesinnten

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 251. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/255&oldid=- (Version vom 24.4.2024)