Leiden an, als die einige uns beruhigende Sache,
welches sich auch so bey mir bewieß. 3. Jahr
lang beherbergten wir diese lieben Geschwister in unserm Hause
zu unserm großen Segen. Anno 65. d. 19. Nov.
ward ich Wittwe, u. ob mir gleich der Verlust meines
lieben Mannes sehr nahe ging; so tröstete mich
doch der Heiland doch vielmehr, u. versicherte mich,
Er wolle sich meiner u. meiner Kinder annehmen;
daher ich mich Ihm ganz in meinen Wittwenstand
ergab. Ich hatte schon einmal in Ebersdorf besucht,
war aber noch nicht gesinnt, hinzu ziehen,
wegen einiger Bedencklichkeiten. Weil aber meine
Kinder sehr dahin verlangten, so erlaubte ich
es ihnen, da denn mein Sohn zu seiner großen
Freude, auf erhaltene Erlaubnis 1766. hinzog.
Von der Zeit an ging ich ebenfalls damit um,
nach des Heilands Willen dahin zu ziehen. Nachdem
meine Tochter mir alles noch einmal erzehlet
hatte, wie es in der Gemeine sey: so zog ich nachdem
ich meine äußerlichen Sachen in Ordnung gebracht
hatte, auf erhaltene Erlaubnis 1768. nach Ebersdorf
mit meiner Tochter, u. gleich in mein liebes Chorhaus.“
So weit ihre Erzehlung.
Sie gelangte noch indemselben Jahre zu den Gemein-Gnaden, u. erkannte sich jederzeit für eine arme, blutbedürftige Sünderin. Dem Leibe nach war sie schon seit vielen Jahren kräncklich, sezte sich aber so lange sie konnte, darüber weg u.[WS 1]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Wiederholung u. auf der Folgeseite
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 397. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/401&oldid=- (Version vom 11.9.2024)