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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/402

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verrichtete ihre Geschäfte. Seit einem Jahre wurde sie immer schwächer, u. bezog im Apr. 1773. die Kranckenstube. In ihrer Kranckheit die zulezt sehr schmerzlich wurde, bat sie den Heiland, sie balde zu sich zu nehmen, u. es währte ihr nur zu lange bis ihr Stündlein käme. Ihre sie öfters besuchende Kinder empfahl sie dem treuen Heiland angelegentlich u. bat sie ja beym Heiland u. der Gemeine zu bleiben. Sie erblaßte d. 18. ten Nov. mit dem Segen ihres Chors sanft u. selig, ihres Alters 62. Jahr 8. Monat u. 10. Tage.

11.) Die in Berlin heimgegangne verheyrathete Schwester Dorothea Pospischill geb. Jandik hat folgendes von sich aufschreiben laßen:

„Ich bin 1719. zu Hermanitz in Leutomischel in Böhmen geboren. Meine Mutter erzog mich nach ihrer Erkenntnis, die sie aus der Bibel hatte, in der Zucht u. Vermahnung zum Herrn, zu meinen tiefen Eindruck, u. nahm mir alles sehr genau. Bey zunehmenden Jahren fühlte ich eine große Zuneigung, zum Bösen; aber meiner Mutter Ermahnungen hielten mich beständig davon ab. Da ich nun merckte, daß meine Mutter aus Böhmen aus gehen wollte, wünschte ich, daß ich zurückbleiben u. als dann nach meinen Begierden leben könnte möchte. Der Heiland aber hatte Gedancken des Friedens über mich. In derselben Zeit entstand eine Erweckung, in unserm Dorf, u. die Erweckten

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 398. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/402&oldid=- (Version vom 12.9.2024)