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Seite:GN.A.171 Gemein-Nachrichten 1774,3.pdf/686

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den verwittweten Bruder Heinrich Wilhelm Gottlieb v. Vippach zu Sich, für deßen Erlösung von allem Elend wir Seinem Erbarmer von Herzen danckbar waren. Er schreibt selber von sich: „Ich bin in Schlesien, ohnweit Gnadenfrey am 30ten Jul. 1713. geboren, woselbst meine lieben Eltern, welche Gottes fürchtig waren 2. Güther besaßen. Weil man meinem Vater in Verdacht hatte, daß er es heimlich mit den Feinden, die damals ins Land gefallen waren, hielte; so wurde er mit Gift hingerichtet, u. einer seiner Bedienten auf der Stelle von einem Catholiken erschlagen, weil er ihn sagen hörte: Gott würde seines Herren Tod rächen. Meine Mutter wolte man nach Wien bringen laßen, sie erfuhr es aber noch zu rechter Zeit, begab sich daher zu einem unsrer Freunde, u. ich wurde zu einen nahen Anverwandten gethan.

Hier lernte ich unter andern verschiedene biblische Sprüche aus wendig, von welchen mir dieser der eindrücklichste war: Ich werde Ihm noch dancken, daß ER meines Angesichtes Hülfe u. mein Gott ist. Bey meinem ersten AbendMahl war mir unaussprechlich wohl, u. ich versprach meinem Beicht-Vater dem Herrn Jesu ewig treu zu bleiben. Ich hatte auch

Empfohlene Zitierweise:
: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 682. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/686&oldid=- (Version vom 30.6.2024)