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wem das fehlt, dem sagt sein eigen Gewißen mehr als wir ihm sagen dürfen u. der Heilige Geist gibt nicht zu, daß sich jemand bey einer solchen Beschreibung des natürlichen u. begnadigten Menschen betrüge. Dem geschloßenen Häuflein wurden Reden gehalten. Bruder Kegala Peter sagte in der Versamlung in Lohdes unter andern: Die Liebe des Heilands ist gegen uns so weit gegangen, daß sie nicht weiter hätte gehen können, Sein ganzes Leben war ein Leiden, was kostete ihn nicht die Buße für unsere Sünden? Was stand Er am Oelberge aus u. wie war Ihm zu muthe am Creuz da Er schrie: Mein Gott, mein Gott warum hast du mich verlaßen? Das hat Er alles gethan, um uns die Seligkeit zu erwerben u. wie lange ist Er uns nachgegangen, bis Er uns Gnade widerfahren laßen konte u. uns hernach auf Seinen Tod miteinander verbunden hat; Er hat uns auch die tägliche Unterredungsstunde mit Ihm deswegen gegeben, damit wir täglich bekanter mit Ihm werden sollen u. täglich inne werden, wie wir mit Ihm stehen u. damit wir, wenn wir finden, es fehlt bey uns, gleich wieder Gnade u. Absolution erbitten von

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: Gemein-Nachrichten - Beylagen 1774,3. , Herrnhut 1774, Seite 5. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.171_Gemein-Nachrichten_1774,3.pdf/9&oldid=- (Version vom 21.11.2023)