stehet die Gerechtigkeit, diese heißt der
Glaube seine: dann erfüllt uns Fried
u. Freud, u. wir haben selge Stunden;
Seele u. Leib u. Geist erfährt solchen
Trost aus Jesu Wunden, welcher unaufhörlich
währt“ – wurde mir diese Sache
so klar, daß ich einen lebendigen Blick
in die Versöhnung Jesu thun, u. mir
Seine Gerechtigkeit auf die tröstlichste
Weise zueignen konte. Es wurden mir
in der Folge noch manche Eigenheiten
u. schlechte Ecken gezeigt; wenn ich
aber meine Zuflucht zu meinem treuen
Seelenfreund nahm so erfuhr ich, daß heilen,
stillen u. trösten Seine Lust ist.
Aber doch hatte ich an der Lection:
„von purer Gnade u. Erbarmen zu
leben von einem Tage zum andern“,
noch immer zu lernen, u. daran
werde ich wol zu lernen haben bis
zum Erblaßen in Jesu Arm u. Schoos.“
So weit aus ihrer Nachricht.
: Gemein-Nachrichten - Beylagen I-IV 1788,5. , Herrnhut 1788, Seite 13. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GN.A.250_Gemein-Nachrichten_1788,5.pdf/17&oldid=- (Version vom 29.12.2024)