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davon z. B. ein von ihm angelegtes Lagerbuch, das erste der Art, Zeugniß gibt. — Seine Amtswirksamkeit in Rosbach dauerte aber nur etwas über drei Jahre. Anfangs 1746 folgte er einem Ruf nah Lüttringhausen, wo er nach mehrjähriger gesegneter Thätigkeit im 34. Jahre seines Lebens starb.

Nach Hartmann's Weggang beruft die Gemeinde 1746 zu ihrem Pastor Johann Peter Haueser, den wir im Mai dieses Jahres bereits zu Rosbach antreffen, und, als dieser schon in dem folgenden Jahre 1747 die Stelle wieder verläßt, um einem Ruf nach Rönsal zu folgen, im Mai desselben Jahres Georg Christian Wirth, von 1741 bis 1747 evangelisch-lutherischer Pastor zu Herchen.

Unter Wirth wird nunmehr wacker Hand an den äußeren Ausbau der Gemeinde gelegt. Er scheint eine durchaus praktische Natur gewesen zu sein. Wir erwähnen zuerst des Schulhausbaues. Den Segen eines geordneten Schulwesens hatte man in Rosbach schätzen gelernt. Es werden zur Förderung des Unterrichts wiederholt Geschenke gemacht, und namentlich auf dem Sterbebette wird hie und da der Schule, wie der Kirche, testamentarisch gedacht. Es fehlte indessen bis dahin an einem Schulhause und an einer Lehrerwohnung. 1746 war bereits ein Abriß dazu vorhanden, nach welchem ein Gebäude von 30 Fuß Länge und 28 Fuß Breite erbaut werden sollte. Am 10. Mai genannten Jahres schenkt Wilhelm Steinhauer zu Rosbach in Gemeinschaft mit seinen beiden Eidamen Wilhelm Weynand und Johann Rüddel der evangelisch-lutherischen Gemeinde Rosbach einen Platz für das zu errichtende Schulgebäude unter der Bedingung, daß Steinhauers Enkel kostenfreien Unterricht genießen sollten. Zwei von diesen Enkeln fühlten sich sodann bewogen, 1765 den anderen Theil des betreffenden Grundstückes hinzuzufügen, und zwar so, daß die oberen 6 Ruthen die Pastorat, die unteren 73/4 Ruthen die Schule erhalten, und ein darauf stehender Apfelbaum beiden zur Hälfte gehören sollte. Auf dem zuerst geschenkten Stück, da, wo jetzt der südwestliche Theil der Pfarrscheune steht, sowie auf dem Platz westlich und südlich von ihr, wurde 1755 das neue Schulhaus erbaut.

Inzwischen – noch während des 7jährigen Krieges, der allerdings in der Sieggegend keinen großen Schaden anrichtete, und dessen Spuren dort bald verwischt waren – lenkten sich die Gedanken auf den immer nothwendiger werdenden Kirchbau. Schon im Jahre 1707 hatte sich der damalige Kirchenvorstand an den Churfürsten gewandt und um die Erlaubniß zu einer höchst nothwendigen Reparation der baufälligen, sogar lebensgefährlichen Kirche, namentlich des Chors, gebeten. Die Reparaturkosten wurden zu

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Josua Julius Garschagen: Die evangelische Gemeinde Rosbach a. d. Sieg. Albert Pfeiffer, Solingen 1884, Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:GarschagenRosbach1884.pdf/23&oldid=- (Version vom 6.4.2021)