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     Hier such ichs nur, dort werd ichs finden;

Dort werd ich, heilig und verklärt,
Der Tugend ganzen Werth empfinden,
Den unaussprechlich großen Werth;
Den Gott der Liebe werd ich sehn,

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Ihn lieben, ewig ihn erhöhn.


     Da wird der Vorsicht heilger Wille
Mein Will und meine Wohlfarth seyn;
Und lieblich Wesen, Heil die Fülle,
Am Throne Gottes mich erfreun.

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Dann läßt Gewinn stets auf Gewinn

Mich fühlen, daß ich ewig bin.

     Da werd ich das im Licht erkennen,
Was ich auf Erden dunkel sah;
Das wunderbar und heilig nennen,

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Was unerforschlich hier geschah;

Da denkt mein Geist, mit Preis und Dank,
Die Schickung im Zusammenhang.

     Da werd ich zu dem Throne dringen,
Wo Gott, mein Heil, sich offenbart;

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Ein Heilig, Heilig, Heilig, singen

Dem Lamme, das erwürget ward;
Und Cherubim und Seraphim
Und alle Himmel jauchzen ihm.

Empfohlene Zitierweise:
Christian Fürchtegott Gellert: Geistliche Oden und Lieder. Weidmannische Handlung, Leipzig 1757, Seite 159. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geistliche_Oden_und_Lieder-Gellert.djvu/183&oldid=- (Version vom 1.8.2018)