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Schwester Barbara, Landgräfin von Leuchtenberg, nach Heilsbronn kommen und daselbst übernachten werde. Antwort des Abts: „Die Landgräfin wird bestmöglich bewirthet werden.“ Markgraf Georg begehrt eine Fuhr zum Transport von Wildpret nach Pfreimbt, wo die Landgräfin Barbara wohnte. Antwort des Abts: „Unthunlich, da alle Menen auswärts sind, besonders zur Beifuhr des Weingewächses von Randersacker.“ Schreiben des Abts an Georg unter Zusendung eines Fäßleins Birnen. Frau Oberamtmännin Elisabeth von Schirnding bittet um einen Wagen. Antwort des Abts: „Bedauere, dem Wunsch nicht entsprechen zu können, da Markgraf Georg seit fünf Wochen zwei unserer Menen in Wittenberg bei sich hat.“ (1542). Luther lebte damals noch daselbst. Auf Empfehlung des Markgrafen Georg war Joh. Gronberger in Schoppers Schule aufgenommen worden. Nach Vollendung seiner Studien daselbst erhielt er zum Studium der Theologie in Wittenberg ein Universitätsstipendium. Sein Wunsch war aber, Jurisprudenz zu studiren, und er bat unsern Abt, ihm dieses zu gestatten. Da er aber nun auf das nur für Theologen gestiftete Stipendium verzichten mußte, so bat er um dieses für seinen Stiefbruder. Markgraf Albrecht in Neustadt, 22 Jahre alt, zieht gegen Frankreich und bittet zu diesem seinem ersten Feldzug den Abt um vier Faß geröstetes Habermehl. Der Abt bedauert, nur zwei Faß senden zu können, empfiehlt den Markgrafen und seine Verwandten Gottes Schutz und wünscht glückliche Heimkehr. Folgende Korrespondenz mit dem Markgrafen gewährt einen Einblick in das damalige Zunftwesen. Hans Eichhorn, Brauer bei Peter von Eib in Bruckberg, beabsichtigt eine Brauerei in Kleinhaslach zu errichten, und zwar in dem dortigen, nicht mehr bewohnten Frühmessershause. Daher seine Bitte an unsern Abt, ihm das leerstehende Pfarrhaus einzuräumen. Abt und Gemeinde willigten ein wegen des zu erwartenden Gewinnes durch Gefälle. Auch der Markgraf willigte ein wegen des zu erwartenden Ungeldes. Allein Bürgermeister und Rath in Schwabach erhoben Einsprache und stellten vor: „Dadurch wird unsere Stadt in ihrem bisherigen Bierabsatz bei

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 406. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/422&oldid=- (Version vom 1.8.2018)