Die aus der Zeit dieses Abts noch vorhandenen und durch ihn veranlaßten Urkunden betreffen lediglich materielle Interessen: Erweiterung und Arrondirung des Klosterbesitzes. Der Abt richtete sein Hauptaugenmerk auf die Zenngegend, in welcher das Kloster schon bei seiner Gründung Güter erhalten hatte und im Laufe der Zeit seine einträglichste Probstei schuf. Die meisten der gedachten Urkunden sind Briefe, in welchen die Bischöfe von Würzburg, Eichstätt und Regensburg die neuen Errungenschaften des Abts bestätigten. Die Orte, wo diese neu acquirirten Güter lagen, waren in den bischöflichen Kanzleien meist unbekannt, daher gingen aus diesen manche Ortsnamen orthographisch verunstaltet hervor; anstatt Ismannsdorf, Flachslanden, Selingsbach, Herpersdorf schrieben die bischöflichen Kanzlisten Isiboldesdorf, Flaskern, Seligenstatt, Gerbotendorf. Die elfjährige Regierungsperiode des Abts fiel ganz in die Regierungszeit des Kaisers Friedrich I., Barbarossa. Am Schlusse der Urkunden ist immer bemerkt: Regnante Friderico Imperatore anno .... regni sui. Einer der gedachten bischöflichen Bestätigungsbriefe wurde in dem Jahre ausgefertigt, in welchem Barbarossa Mailand zerstörte; daher lautet der Briefschluß: Acta sunt hec anno 1162 Indictione decima, regnante invictissimo romanorum Imperatore Friderici ipso anno destructionis Mediolani undecimo anno regni sui. Im Jahre 1157 erwirkte unser Abt eine Urkunde, laut welcher der Bischof Gebhard von Würzburg bestätigte, daß das Kloster Heilsbronn von der Pfarr Markterlbach die Zehnten in Bernbach und Herpersdorf ganz oder theilweise nebst einem Gut in Schusbach erworben habe, und zwar mit Bewilligung der dabei Betheiligten. Die Betheiligten waren: der Pfarrer von Markterlbach, ferner der oben S. 7 und 39 genannte Otnandus von Eschenowe als Pfarrpatron, und Helmericus de Katoldesburge als Advocatus der Kirche von Markterlbach. Der Abt erwarb diese Zehnten durch Tausch; die Güter (Gefälle), welche
Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 1). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_1).pdf/63&oldid=- (Version vom 31.7.2018)