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Wie in Weiterndorf, so wurde auch in Betzmannsdorf während des 30jährigen Krieges kein Gebäude ein Raub der Flammen. Allein die beiden Höfe standen von dem verhängnißvollen Jahre 1631 an unbewohnt, verödeten und fielen dem Klosteramte heim. Für den einen, welcher vor dem Kriege jährlich 14 Sra. Gültgetreide lieferte, fand sich nach elfjähriger Verödung ein Übernehmer, H. Güntz, der den Hof mit 1001/2 Mrgn. Äckern, 11 Tgw. Wiesen, 12 Mrgn. Holz für 125 fl. kaufte und anstatt 14 nur 5 Sra. Gültgetreide jährlich zu liefern sich verpflichtete. Er baute binnen 23 Jahren Haus, Scheune und zwei Hofhäuslein wieder auf. Den andern, etwas kleineren Hof übernahm G. Gilg, mit dem es in ähnlicher Weise gehalten wurde. Die beiden Höfe kamen bald wieder in guten Stand.


4. Ketteldorf,

ein Weiler bei Heilsbronn. Das Kloster erhielt dort seine ersten Besitzungen vom Bischof Otto, seine erste Besitzerweiterung vom Grafen Rapoto von Abenberg, welcher erst des Klosters Gegner war, dann aber dessen Freund und Wohlthäter wurde. Siehe oben Bd. I, 32 und Beitr. S. 8 und 9. Am Tage der Einweihung der Klosterkirche i. J. 1136 schenkte er dem Kloster Gefälle von einigen Gütern. Bei welchen Orten diese Güter lagen, sagt die Schenkungsurkunde nicht. Aber eine etwas spätere Aufschreibung in einem Heilsbronner Breviarium (von Irmischer mitgetheilt im 2. Jahresber. des hist. Ver. in Mittelfr. S. 28) besagt, daß sie bei Abenberg, namentlich bei „Tilemburch, Wilaren, Buoch, Hofstete, Wulfingesmule und Kurenhoven“ lagen. Diese Orte heißen heutzutag Theilenberg, Hohenweiler, Kaltenbuch, Hofstetten, Wolfsmühle und Kauernhofen. Das Kloster gab einige dieser Gefälle dem Grafen zurück und erhielt dafür von ihm seinen Antheil an einem Hofe in Ketteldorf. Mitbesitzer dieses Hofes waren Otrandus von Burgelin und Kanonikus Vollmarus in Tefersendorf (Defersdorf), welche ihren Antheil gleichfalls an das Kloster vertauschten. Einen zweiten Hof, Eigenthum der Gebrüder

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/128&oldid=- (Version vom 1.8.2018)