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genetricis virginis Mariae in Grosshaslach per decessum Friderici Kammerer, ultimi possessoris vacantem, cujus collatio et praesentatio nos nostrumque monasterium respicit, honorabilem et discretum virum Johannem Bischoff sacerdotem, praesentium exhibitorem, pro perpetuo rectore ejusdem ecclesiae vestrae reverendae paternitati duximus praesentandum, pro et cum ipso supplicantes, quatenus eundem de cura et regimine ac juribus praedictae ecclesiae propter Deum investire dignemini. In cujus praesentationis testimonium sigillum nostrum praesentibus duximus impendendum. Der Pfarrer Bischof resignirte schon nach zwei Jahren. Seinen Nachfolger Mich. Preuß präsentirte der Abt dem Bischof in derselben Weise. Preuß gab während seiner dreißigjährigen Amtsführung viel Ärgerniß. Über sein Verhalten, so wie über die Vorgänge in Großhaslach zur Zeit des Bauernkrieges und im ganzen Reformationsjahrhundert ist oben beim 26. Abt Wenk und Abschn. VI, 4 berichtet worden.

Im 30jährigen Kriege litt Großhaslach weniger, als mancher andere Ort in der Umgegend. Die erste Heimsuchung kam im Herbst 1621. Es lagen in und um Roßstall bayerische, auch Mansfeldische Truppen, theilweise befehligt von dem Oberstlieutenant Othmar von Chewitz. Einige seiner Schnapphähne plünderten am 10. Oktober in Großhaslach, doch ohne zu sengen und zu brennen. Die Ortsbewohner bargen einen Theil ihrer Habe in der Kirche. Der Pfarrer Seitz that dasselbe, floh mit Frau und zwei Töchtern nach Ansbach und wartete dort den Abzug der Plünderer ab. Einige Soldaten, welche der Markgraf als Schutzwächter nach Heilsbronn verlegt hatte, setzten den Plünderern nach und entrißen ihnen einen Theil der Beute, behielten aber das Meiste davon für sich, oder gaben es nur gegen Lösegeld zurück, z. B. den Bindzeug des Baders. Die zwei Schlimmsten dieser Schutzwächter waren aus Ansbach und Windsbach. Diese erste Kriegsdrangsal wirkte zwar erschreckend, aber nicht läuternd auf die Gemüther ein, Zeuge einer Beschwerdeschrift, welche der Pfarrer Seitz, neun Monate nach dem Überfall, beim

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Georg Muck: Geschichte von Kloster Heilsbronn (Band 2). C. H. Beck’sche Buchhandlung, Nördlingen 1879, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Georg_Muck_-_Geschichte_von_Kloster_Heilsbronn_(Band_2).pdf/217&oldid=- (Version vom 1.8.2018)