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Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/42

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von dem aus man gerade auf die hellerleuchteten Fenster und Thüren des Wirthshauses sehen konnte. Hier blieb sie stehen, reichte Arnold die Hand und sagte herzlich:

„Grüßt Euere Mutter von mir – lebt wohl!“

„Gertrud,“ rief Arnold so erstaunt wie bestürzt, – „jetzt mitten in der Nacht willst Du mich so von Dir schicken? Habe ich Dir mit irgend einem Worte weh gethan?“

„Nein, Arnold,“ sagte das Mädchen, ihn zum ersten Male bei seinem Vornamen nennend – „eben – eben weil ich Euch gern hab’, müßt Ihr fort.“

„Aber so laß ich Dich nicht von mir im Dunklen allein in das Dorf zurück“ – bat Arnold; „Mädchen, Du weißt nicht, wie lieb ich Dich habe, wie Du mir das Herz in wenigen Stunden fest und sicher gefaßt hast. Du weißt nicht“ –

„Sprecht nichts weiter,“ unterbrach ihn Gertrud rasch, „wir wollen keinen Abschied nehmen. Wenn die Glocke zwölf geschlagen hat – es kann kaum noch zehn Minuten dauern – so kommt wieder an die Thüre des Wirthshauses – dort werd’ ich Euch erwarten.“

„Und so lange“ –

„Bleibt Ihr hier auf dieser Stelle stehen. Versprecht

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Friedrich Gerstäcker: Germelshausen. Arnoldische Buchhandlung, Leipzig 1862, Seite 42. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Germelshausen-Gerstaecker-1862.djvu/42&oldid=- (Version vom 1.8.2018)