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werden mußte. Ob dieses Haus nun bis 1733 gestanden hat, ist nirgends verzeichnet; aber im genannten Jahre machte sich ein abermaliger Neubau nöthig, da das alte Häuschen – 15 Ellen lang und 6 Ellen tief – ohne Lebensgefahr für Lehrer und Schüler nicht länger zu benutzen war. Unter Leitung des Herrn Nicolaus König auf Pietschwitz, welcher sich des Schulbaues mit großer Wärme annahm und sich selbst erbot, Materialien von seinem abgebrannten Schlosse zu Pietschwitz dazu zu liefern, wurde derselbe zu Pfingsten 1734 beendet. Der Bauanschlag ist auf 311 Thlr. berechnet. Es ist dies das jetzt als Scheune benutzte Gebäude.

Das jetzige Schulhaus ist 1842 erbaut und den 31. Oct. d. J. eingeweiht worden. (Accordsumme 2300 Thlr.)

Anstatt der 15 Scheffel Feld, welche 1569 beim Verkauf der Pfarrgüter zum Schullehn gehörten, wurden nach dem Wiederkauf derselben 1589 nur 6 Scheffel von den Diaconatsfeldern zur Schule geschlagen und von diesen 1820 wieder ein ziemlicher Streifen zum Chausseebau verwendet. Außer dem Felde gehört noch eine Wiese von ca. 3 Scheffeln zum Schullehn.

Der Schulbezirk Göda umfaßt seit dem 21. November 1871 die Dörfer: Göda, Buscheritz, Birkau, Dahren, Döberkitz, Döbischke, Großseitschen, Kleinpraga, Semmichau und Neubloaschitz.

Die durchschnittliche Schülerzahl ist 180.

Als Lehrer und Kirchendiener (Schulmeister) sind zu nennen:

1) Martin Rederius 1562.

2) Peter Crenz (Crentius), geb. in Göda, wurde 1569 in Wittenberg zum Pfarramte zu Wilthen ordinirt,

3) Jakobus Stumpff von Hoyerswerda, 1580.

4) Bartholomäus Steichen von Wittichenau, „gewesener Schulmeister zu Porschwitz“, 1589.

5) Gregorius Guteborn von Senftenberg, nach Göda berufen Mich. 1592; vorher Custos und Organist zu Kmehlen.

6) Gregorius Stamm, ging 1606 nach Schluckenau.

7) Martin Scherz, Sohn des Stadtschreibers zu Drebkau, ein Studiosus, vocirt um Luciä 1606.

8) Adam Scherz, wahrscheinlich auch aus Drebkau, in Göda im März 1621 angezogen.

9) Georg Textor, 1625 und 1629 genannt.

10) Adam Scherz 1630.

11) Hans Beyer, als Schulmeister und Tischler genannt 1634.

12) Christian Naumann, confirm. 17. October 1638.

13) Martin Scherz, genannt zuerst 1644; er wurde emeritirt 1677 und starb im Oct. 1681.

14) Heinrich Frauenlob, Sohn des Schulmeisters F. zu Schönfeld, 1677 um Weihnachten Substitut Scherze’s. Als er 76 Jahre alt und 54 Jahr im Amte war und nachdem er sich gegen 1 Jahr

Empfohlene Zitierweise:
Peter Lieschke: Zur Geschichte des Ortes und der Parochie Göda bei Bautzen. J. E. Schmaler, Bautzen 1876, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Ort_und_Parochie_G%C3%B6da.pdf/41&oldid=- (Version vom 1.8.2018)