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Die katholische Kirche

rief das Bedürfniß der Eingewanderten hervor.

Die Mission zu Wetter, womit ein Schulamt verbunden ist, wurde gegründet im Jahre 1849; die Eröffnung der Stelle datirt sich vom 6. November 1851.

Einen Theil des Gehaltes bilden die Zinsen eines Stammkapitals, welches durch Beiträge vom Bonifazius-Verein, durch Collecten und Schenkungen der Geistlichkeit aufgebracht worden ist; der am 16. Febr. 1851 verstorbene Pfarrer Meckel in Hagen, den die Anstalt als ihren größten Wohlthäter verehrt, schenkte an dieselbe die Summe von 700 Rthlr. Der beträchtliche Theil des Gehaltes wird durch Hausmiethe und freiwillige Beiträge der Gemeindemitglieder kompletirt.

Die Anzahl der Gemeindemitglieder beläuft sich auf 400; Zahl der Schulkinder: 73.

Name des zeitigen Geistlichen: Friedrich Theodor Bonsmann.

Bemerkenswerth könnte wohl erscheinen die außerordentliche Zunahme der ursprünglich kleinen Gemeinde: 4 Jahre nach der Eröffnung der Anstalt zählte die Schule 31 Kinder mehr als im Anfange.

Eine kleine Vicarie-Bibliothek von 280 Bänden ist bereits vorhanden. Sie enthält Werke aus verschiedenen Literaturgattungen, hauptsächlich aus dem Gebiete der Geschichte und der altclassischen Philologie.

Wegen der bedeutenden Zunahme der Gemeinde ist das Bedürfniß eines neuen, größeren Gotteshauses ein sehr fühlbares geworden. Diesen Herbst ist ein Capitälchen von 200 Rthlr. zusammencollectirt, welches als etwaiger Anfang zum Baukapitale bezeichnet werden kann.


Schule.

Im Mittelalter bestanden keine eigentlichen Volksschulen; die Lehr-Anstalten der Klöster waren der Erziehung der Geistlichen und der höheren Stände gewidmet. Die Kirchspielschulen verdanken wir der Reformation. Schon Luther sagte in seinem Feuereifer: „Es ist aber in einer Stadt an einem Schulmeister so viel gelegen als an einem Pfarrherrn. Bürgermeister, Fürsten und Edelleute kann man entbehren. Schulen kann man nicht entbehren, denn sie müssen die Welt regieren.“

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Harkort: Geschichte des Dorfs, der Burg und der Freiheit Wetter. Gustav Butz, Hagen 1856, Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_Wetter.pdf/44&oldid=- (Version vom 1.8.2018)