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derselben Klasse 1499 in Köln gedruckt wurde) und ohne Zeitangabe die einzige bekannte Ausgabe der „Rubricae siue tituli juris canonici et civilis secundum ordinem librorum redacti“. Von den zahlreichen Ausgaben der „Summula Raymundi“ sind sechs in den Jahren 1495, 1498, 1500, 1502, 1506 und 1507 in Köln gedruckt. Im Jahre 1497 kam daselbst heraus der „Libellus docens modum studendi“ (einzige Ausgabe), 1504 die „Ars notariatus“, 1507 die „Flores legum secundum ordinem alphabeti“, 1508 das „Alphabetum aureum Petri Ravennatis“, 1576 eine der spätesten Ausgaben des „Viatorium utriusque juris“ des Johannes Berberii. Ohne Zeitangabe wurden gedruckt: bei Cornelius de Zürichsee eine Ausgabe des Werks „De lamiis et phitonicis mulieribus“, ferner (ohne Bezeichnung des Druckers) der „Methodus utriusque juris“, die „Casus breves super totum corpus legum“, eine Quart- und wahrscheinlich auch eine Oktavausgabe der „Summa Johannis Andreae de processu judicis“, eine Ausgabe des „Tractatus judiciorum domini Bartoli“ und der „Liber plurimorum tractatuum juris“.

Auch in andern Städten Norddeutschlands erschienen vereinzelte Werke aus diesem lohnenden Zweige der Litteratur. So in Erfurt 1499 die von Bernardus Brunsvicensis veranstaltete Ausgabe der „Tituli de uerborum significatione et de regulis juris“ und 1500 bei Wolfgang Schenk ein Titularbüchlein. In Magdeburg wurde 1491 und 1498 die „Summa Johannis“ von Bruder Berthold gedruckt, von welcher auch schon 1487 eine Ausgabe in Lübeck veröffentlicht worden war; 1492 folgt eine deutsche Bearbeitung des Satansprocesses.

In Leipzig erschienen 1489 und 1512 Ausgaben des „Processus judiciarius“. Besonders oft wurde daselbst aber die „Lectura Johannis Andreae“, und zwar die von Stintzing als fünfte Klasse bezeichnete Bearbeitung derselben, gedruckt. Von den acht Ausgaben dieser Klasse erschienen sieben in Leipzig, und zwar je zwei in den Jahren 1492 und 1498, eine 1500 bei Melchior Lotter, und je eine 1502 und 1508 bei Wolfgang Stöckel. Die achte Ausgabe ist vermutlich 1498 gedruckt; der Druckort ist nicht genannt. Diese vielen leipziger Ausgaben verdanken ihre Herstellung der Sitte, an der dortigen Universität in den Ferien Repetitionen vorzunehmen, welchen dann derartige Werke als Unterlage dienten. Weiter erschien im Jahre 1494 in Leipzig des

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Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 336. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_05.djvu/074&oldid=- (Version vom 1.8.2018)