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das ir noch der uwer keyner furter namaninge darumb lyden zullen in allen zukomenden zyten, der wullen die vorgenannte Grede und Petrus vor sie und ire erben uwer ersamkeit gut vor wesen, als sie vor uns zugesagt und versprochen han. Zu urkunde han wir unser stat ingesegel umb irer bede willen an diesen brieff tun hencken. Datum anno Domini millesimo quadringentesimo sexagesimo nono, sabato post festum Corporis Christi.



II. Anzeige der Ausgabe von Hieronymi Epistolae, Moguntiae, Petr. Schoiffer de Gernssheym, 1470 (welche im Herbst 1470 wirklich erschien).

(Abgedruckt im „Serapeum“. 17. Jahrgang 1855, S. 238. – Übersetzung des lateinischen Originals.)

Allen denjenigen, welche von der vorliegenden Anpreisung hören, welche dem ruhmreichen Hieronymus ergeben sind und sich seiner herrlichen Lehren erfreuen, sei hiermit kund und zu wissen, daß dieses ruhmreichen Mannes, Doktors und tapfersten Vorkämpfers der Kirche Buch der Briefe oder das hieronymische Buch in Mainz durch Peter von Gernßheim zum Druck vorbereitet und unter dem Schutze des Spenders aller Güter, sowie unter dem Beistand des heiligen Hieronymus selbst in der nächsten Michaelismesse, wenn uns das Leben bleibt, glücklich vollendet werden wird. Der Vorzug dieser Hieronymus-Ausgabe vor allen übrigen, welche bis auf den heutigen Tag hervorgetreten sind, oder vielleicht inzwischen während ihrer Herstellung auftauchen könnten, wird durch die sorgfältige Zusammenstellung, durch gefällige Anordnung und bestmögliche Korrektur leicht erwiesen.

Was nun den ersten Punkt betrifft, so hat man an verschiedenen Orten einen Hieronymus. Doch ist einleuchtend, daß die Zahl seiner Werke verschieden angegeben wird, denn Einige bringen 70 Briefe, Andere 100, Dritte 130, wieder Andere etwas mehr, Andere endlich etwas weniger. Die gegenwärtige, eben erwähnte Ausgabe des Hieronymus aber wird, wenn Gott will, dem Blick der Frommen über 200 Briefe und Bücher bieten, für deren Herausgabe möglichst viele Bibliotheken von Kirchen und Klöstern besonders nachgesehen worden sind. Auch ist dem Sammler dieses so kostbaren Werkes nicht verborgen geblieben, was Johannes Andreae, des ruhmreichen Hieronymus besonderer Verehrer, noch auch, was der Karthäuser Guido, der berühmte Textrecensent der Briefe des Hieronymus, uns in ihren Schriften zur Verarbeitung überlassen haben; aber darauf muß im Eingange des Werkes ganz besonders eingegangen werden.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Kapp: Geschichte des Deutschen Buchhandels Band 1. Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler, Leipzig 1886, Seite 760. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Geschichte_des_Dt_Buchhandels_1_A.djvu/004&oldid=- (Version vom 1.8.2018)