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Wie mit blinkendem Gesteine,
Schmükt sie bräutlich unsre Welt;
Streuet Blüthen auf die Haine,

180
Blumen über Wies’ und Feld.

Sie enthült die Anemonen,
Schliest den goldnen Krokus auf;
Sezet die azurnen Kronen
Prangenden Cyanen auf.

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Den Päonien entfaltet

Sie das purpurne Gewand.
Wie der Mädchen Busen, spaltet
Junge Rosen ihre Hand.
In den Ichor ihrer Wunde

190
Ward ihr Silberblat getaucht,

Und aus ihrem süssen Munde
Wolgeruch hinein gehaucht.

Empfohlene Zitierweise:
Gottfried August Bürger: Gedichte. Johann Christian Dieterich, Göttingen 1778, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottfried_August_B%C3%BCrger_Gedichte_1778.pdf/69&oldid=- (Version vom 1.8.2018)