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ihm auch gehörte, den Holzfleck, wo sein Kind vor der Köhlerhütte gefunden war[1]. Ferner gab er, veranlaßt durch die Blumenquasten, welche am Kranze des Kindes angebracht waren, seiner Burg und dem darunter liegenden Dorfe Finsterberg den Namen Questenberg, und verordnete, daß jährlich an dem für ihn so freudigen Tage auf dem höchsten Berge der Gegend ein Baum aufgerichtet, und mit einem solchen Kranze, wie der des Kindes war, geschmückt werden solle.

Seitdem hieß und heißt noch die Burg und das Dorf: Questenberg, und seitdem wird bis auf den heutigen Tag dieß Fest jährlich


  1. Das Holz ist später ausgerodet und in eine Wiese verwandelt worden, die noch jetzt die Fräuleinwiese heißt und zu den Grundstücken des Predigers in Roda gehört.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 72. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/111&oldid=- (Version vom 1.8.2018)