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Goldner konnte die Worte des Gärtners nicht begreifen, er ging getrost wieder in den Wald zurück, und nahm sich nochmals vor, die Hütte seines Vaters zu suchen. Er lief Tag und Nacht von Baum zu Baum, von Fels zu Fels. Am dritten Tag endlich wurde der Wald hell und immer heller, und da kam Goldner hinaus und an das blaue Meer, das lag in einer unermeßlichen Weite vor ihm. Die Sonne spiegelte sich eben in der krystallhellen Fläche, da war es wie fließendes Gold, darauf schwammen schön geschmückte Schiffe mit langen fliegenden Wimpeln. Eine zierliche Fischerbarke stand am Ufer, in die trat Goldner und sah mit Erstaunen in die Helle hinaus.

„Ein solcher Bursch’ ist uns gerade von Nöthen!“ sprachen die Fischer, und – husch! stießen sie vom Lande. Goldner ließ es sich gefallen, denn ihm däuchte bei den Wellen ein goldenes Leben, zumal er ganz die Hoffnung

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Friedrich Gottschalck: Die Sagen und Volksmährchen der Deutschen. Hemmerde und Schwetschke, Halle 1814, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Gottschalck_Sagen_und_Volksmaehrchen_der_Deutschen.pdf/332&oldid=- (Version vom 1.8.2018)