Seite:Grandison der Zweite 1.pdf/152

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

durch Sturm und Wirbelwinde, die faulen und ansteckenden Dünste vertreibt: so muß auch ein weiser Mentor, bald durch den Thon seiner donnernden Stimme, dem Muthwillen der Untergebenen zu steuren suchen; will dieses nicht helfen, wohlan! so bläue er ihnen den Rücken, und lasse einen Platzregen seines Backels nach dem andern darauf fallen. Was gilt es, für solchen Stürmen werden Bosheit, Faulheit, Muthwille und das ganze Heer jugendlicher Thorheiten zitternd fliehen, und mithin dem Fleiße nebst allen Tugenden Platz machen. Sehen Sie, Herr Doctor, das ist meine Art mit Untergebenen umzugehen. Ich kann, ohne mich zu rühmen, versichern, daß ich solchergestalt, manchen braven Mann gezogen habe, der Herr Baron von S.. ist davon ein lebendiger Zeuge. Jedoch ich merke, daß Sie auch wissen wollen, was für Lectiones ich mit meinen Discipeln tractire, ich halte mich verbunden Ihnen auch hierinne zu willfahren.

Ehe ich noch die Geschichte Ihres Gönners kannte, begnügte ich mich, meinen Untergebenen

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 137. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/152&oldid=- (Version vom 1.8.2018)