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Oncle allezeit in meinen Augen ein rechtschaffener, und in seiner Art vollkommener Cavalier ist, den ich und mein Herr allezeit hoch schätzen, und mit Vergnügen unter unsere Anverwandten zählen werden; so sehr man auch dieses, durch allerhand listige Griffe, zu verhindern bemühet ist. Der einzige Fehler ihres Herrn Oncles ist sein gutes Herz, und bei diesem läßt er sich durch falsche Freunde und thörigte Leute, die um ihn sind, manchmal zu einer kleinen Ausschweifung verleiten; dazu auch der heutige wunderbare Auftritt kann gerechnet werden, der gewiß zu einer sehr boshaften Absicht ausgesonnen war, die aber gewiß fehlschlagen soll.

Ich ließ die böse Frau sagen, was sie wollte, ohne ihr ins Wort zu fallen, ob ich gleich so derbe Pillen einnehmen mußte. Ich war froh, daß sie endlich schwieg. Da ich unter [ihrer Harangue] Zeit gewann, einen Entschluß, [in Ansehung meines] Verhaltens gegen sie, zu [fassen, so nahm ich] mir vor, [in ihrer] eignen [Ehrung mit ihr zu reben,] liebste gnädige

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl August Musäus: Grandison der Zweite, Oder Geschichte des Herrn v. N *** in Briefen entworfen. Band 1. Michael Gottlieb Griesbach, Eisenach 1760, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Grandison_der_Zweite_1.pdf/264&oldid=- (Version vom 1.8.2018)